Köln, März 2020 – Im Fokus stehen derzeit – zu Recht – die vielen Helden unseres Gesundheitssystems, die unter einer nie dagewesenen akuten Belastung eine beispiellose Arbeit leisten. Darüber sollten wir jedoch nicht jene anderen Akteure vergessen, die derzeit eher ein Schattendasein fristen. Die Rede ist beispielsweise von sozialen Diensten wie Reha-Einrichtungen, Seniorenzentren oder Behinderten-Werkstätten. Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes Peter Neher warnt gar davor, dass viele soziale Dienste die Corona-Krise nicht überstehen werden.
Denn: Der Großteil dieser Einrichtungen muss aktuell ihren Regelbetrieb deutlich runterfahren, was natürlich finanzielle Einbußen zur Folge hat. Und insbesondere bei den gemeinnützigen Trägern ist das finanzielle Polster schlicht und ergreifend nicht dick genug, um längere Ausfälle stemmen zu können.
Gleichzeitig können gerade Reha-Einrichtungen aktuell auch einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystem leisten, wie Ulf Ludwig, CEO der Medical-Park-Klinikgruppe, einem auf Anschlussheilbehandlung (AHB), Rehabilitation und Prävention spezialisierten Unternehmen, unterstreicht: „Wir haben zum einen die infrastrukturellen Voraussetzungen, gerade auch in Abstimmung mit den regionalen Akutkrankenhäusern. An der Erweiterung unserer bereits vorhandenen intensivmedizinischen Betten und Ausstattung arbeiten wir mit Hochdruck. Zum anderen bringen unsere Mitarbeitenden aus Medizin, Pflege und Therapie die notwendigen Kompetenzen mit, um Patienten über einen längeren Zeitraum zu versorgen.“
Wenn soziale Dienste das System im schlimmsten Fall entlasten sollten, müssen sie jedoch ganzheitlich eingebunden sein. Und hier übt beispielsweise der Bundesverband der Privatkliniken deutliche Kritik: „Die vorgesehene Einbindung der Vorsorge- und Rehabilitationskliniken in die Patientenversorgung geschieht nur halbherzig und führt die Kliniken wegen fehlender finanzieller Absicherung innerhalb weniger Tage in die Insolvenz.“ Aus eigener Erfahrung – wir dürfen viele Reha-Einrichtungen zu den m.Doc-Kunden zählen – können wir sagen: Digitalisierung wird gerade im Reha-Bereich großgeschrieben. Daher sind wir davon überzeugt, dass auch die vermeintlich zweite Reihe ihren Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie leisten kann und wird. Wichtig ist nur, dass wir bei allen akuten Sorgen, Nöten und Herausforderungen tatsächlich alle Akteure des Gesundheitssystem im Blick haben und – wo nötig – gezielt unterstützen. Nur gemeinsam sind wir stark!