Analoge Regulierung im Zeitalter der digitalen Wirtschaft: Herausforderungen und Chancen
„Wenn analoge Ordnungspolitik auf digitale Märkte prallt“ – ein schöner Satz und die Einleitung für ein Editorial aus der Feder von Holger Schmidt für die FAZ bereits Ende August 2023 geschrieben.
Chips und Software bilden das Herz und Gehirn der digitalen Welt, mit Asien als dominierendem Chip-Produzenten und Amerika als Software-Anführer, beide durch staatliche Förderung unterstützt. Die digitalen Industrien tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Wachstum in den USA bei, während Deutschland hierbei hinterherhinkt, was die Produktivitätsgewinne betrifft.
Die Darstellung für Chip- und Software-Industrie mit den nachhaltigen Effekten für die jeweiligen Volkswirtschaften sind beeindruckend. Zwangsläufig denke ich dabei an die aktuellen Gesetzesinitiativen im Gesundheitswesen. Basierend auf den „alten“ analogen und sektorenorientierten Rahmenbedingungen. Zum Beispiel für die ePA für alle und eine Terminvereinbarungslösung. Das führt zu Erkenntnissen, die nicht neu sind und weiter unten zusammengetragen wurden.
Anpassung der Ordnungspolitik für die digitale Ära: Denkanstöße aus dem Papier 'Soziale Marktwirtschaft für digitale Märkte'
In dem Artikel Soziale Marktwirtschaft für digitale Märkte aus 2020 hat bereits die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Denkanstöße für eine angepasste Ordnungspolitik zusammengetragen. Wesentliche Punkte in dem Papier:
- Level-playing field für analoge und digitale Unternehmen sind notwendig.
- Bei der Anpassung des Ordnungsrahmens an die voranschreitende Digitalisierung muss gelten, dass digitale und analoge Geschäftsmodelle den gleichen Regularien unterliegen, wenn sie die gleichen Dienste erbringen.
- Der Fokus muss dabei darauf gerichtet sein, den Regulierungsrahmen so schlank wie möglich zu halten.
- Keine Marktabschottungen, um Branchen vor der Konkurrenz digitaler Plattformunternehmen zu schützen.
- Ein einfaches Überstülpen bestehender Regeln aus der analogen Welt auf neue Geschäftsmodelle im Internet macht diese unter Umständen so unattraktiv, dass sie keine Chance haben, sich am Markt zu etablieren.
- Solche Wettbewerbsbeschränkungen führen aber zu Wohlfahrtsverlusten, weil sich innovative und effiziente Produkte sowie Dienstleistungen nicht am Markt platzieren können.

Autor
Peter Salathe
Peter Salathe hat umfangreiche Erfahrungen im vernetzten Gesundheitswesen gesammelt und ist als Head of Public Affairs Teil des m.Doc-Teams. Er begleitet die Entwicklung und Implementierung intelligenter Health-Services für die m.Doc Smart Health Platform mit der Kommunikation in Richtung Verbände und Politik. Mit seiner Expertise gestaltet er die Zukunft des Gesundheitswesens und schreibt die Beiträge zu dem monatlichen Newsbriefing „Digital Health Affairs“.