Ganz besonders interessant fand ich die Aktion des Burda-Verlages mithilfe von ChatGPT und Midjourncey ein Sonderheft („Lisa Kochen & Backen“) mit Pasta-Rezepten und passenden Bildern zu erstellen.
Das Problem dabei: Es gibt keine Urheber-, Rechte- und Quellenhinweise. Weder zu den Texten noch zu den Bildern. Das heißt, die Käufer wissen gar nicht, was sie kaufen.
Rolf Schröter hat das Thema im W&V-Newsletter sehr treffend analysiert. Und dabei noch folgende Knackpunkte herausgearbeitet:
• Diese Idee ist eine Bankrott-Erklärung.
• Eine KI als Prozess-Tool einzusetzen, wäre klug.
• Aber eine KI als Content-Quelle zu nutzen, ist einfach dumm.
Warum? Es kommt auf die Daten an…
• ChatGPT ist eine Fremdquelle ist und damit der nächste walled garden.
• Eine fremde KI als Basis für ein eigenes Geschäftsmodell ist der Weg in die Abhängigkeit.
• Publisher füttern jetzt die KIs, die ihnen künftig das Geschäft abgraben werden – ob sie es wollen oder nicht.
Die Lösung für dieses Problem ist die eigentliche Herausforderung. Wir starren auf KI-Anwendungen wie das Kaninchen auf die Schlange. Aber uns allen sollte bewusst sein: Wertschöpfend ist nicht die KI – wertschöpfend sind die Daten, mit denen die KI arbeitet.“
Auf der Website von W&V wurde das Ganze ebenfalls ausführlich dargestellt.
Hier gibt es weitere Informationen dazu:
https://www.sueddeutsche.de/medien/burda-lisa-kochen-backen-rezepte-ki-leser-1.5855586?reduced=true (Paywall)
https://www.golem.de/news/99-pasta-rezepte-kritik-an-ki-generiertem-sonderheft-von-burda-2305-174190.html
https://www.bjv.de/news/keine-experimente-mit-glaubwuerdigkeit
Warum ist das wichtig
Zunächst einmal ist Transparenz – in Bezug auf die Quellen und die Urheberschaft.
Passend dazu hat übrigens das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag vor kurzem seine Studie zu ChatGPT und andere Computermodelle zur Sprachverarbeitung – Grundlagen, Anwendungspotenziale und mögliche Auswirkungen vorgelegt:
https://www.tab-beim-bundestag.de/news-2023-04-studie-zu-chatgpt-fur-den-deutschen-bundestag.php.

Autor
Peter Salathe
Peter Salathe hat umfangreiche Erfahrungen im vernetzten Gesundheitswesen gesammelt und ist als Head of Public Affairs Teil des m.Doc-Teams. Er begleitet die Entwicklung und Implementierung intelligenter Health-Services für die m.Doc Smart Health Platform mit der Kommunikation in Richtung Verbände und Politik. Mit seiner Expertise gestaltet er die Zukunft des Gesundheitswesens und schreibt die Beiträge zu dem monatlichen Newsbriefing „Digital Health Affairs“.