Um die Zentrale Notaufnahme (ZNA) zu entlasten, hat das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) im Oktober 2019 die Notfallversorgung neu organisiert und eine Notfallpraxis in unmittelbarer Nähe der ZNA eingerichtet. Das Konzept wurde in einer Studie evaluiert, die Ergebnisse aktuell veröffentlicht.
Resümee der Studie
„Eine allgemeinmedizinisch geführte NFP in räumlicher Nähe zur Notaufnahme einer Universitätsklinik kann zu einer Reduktion von ambulant behandelten Patientinnen und Patienten, kürzeren Behandlungszeiten und weniger Behandlungsabbrüchen in der Notaufnahme führen. Die Mehrheit der an die NFP weitergeleiteten Patientinnen und Patienten kann dort abschließend behandelt werden. Weitere multizentrische Studien zur Quantifizierung des Entlastungspotenzials von Notfallpraxen (auch außerhalb von urbanen/universitären Settings) sollten folgen.“
Eine nicht unwichtige Limitation
Es fehlt eine Kontrollgruppe. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Notaufnahmen nicht maximalversorgender Kliniken außerhalb von Großstädten ist möglicherweise eingeschränkt.
Das wäre natürlich wichtig
„Ob eine stärkere Verzahnung von ZNA und NFP in Form eines Integrierten Notfallzentren (INZ) mit gemeinsamem Tresen zu einer weiteren Optimierung der Ressourcennutzung führt, sollte in künftigen Studien untersucht werden.“
Quellen:

Autor
Peter Salathe
Peter Salathe hat umfangreiche Erfahrungen im vernetzten Gesundheitswesen gesammelt und ist als Head of Public Affairs Teil des m.Doc-Teams. Er begleitet die Entwicklung und Implementierung intelligenter Health-Services für die m.Doc Smart Health Platform mit der Kommunikation in Richtung Verbände und Politik. Mit seiner Expertise gestaltet er die Zukunft des Gesundheitswesens und schreibt die Beiträge zu dem monatlichen Newsbriefing „Digital Health Affairs“.