Interviewreihe KHZG: Kulin fragt…

Die Interviewreihe: Kulin fragt… mit hochkarätigen Expert:innen aus dem Gesundheitswesen.  Wir sprechen über Chancen, Herausforderungen und die Dinge, die der Branche unter den Nägeln brennen: KHZG, Transformation, Regulatorik. 

„An dem Punkt, Informationen ungehindert fließen zu lassen, sind wir in Deutschland noch nicht“

Er war fast 13 Jahre bei der gematik, der deutschen „Digital Health Agency“, und ist nun als strategischer Berater tätig. Entsprechend schaut Mark Langguth noch einmal aus einer ganz anderen, eher indirekten Perspektive auf das KHZG – und bringt damit eine neue Sicht auf die Förderung als sie die bisherigen Gesprächspartner der Interviewreihe hatten.

Interviewreihe Admir Kulin fragt: Mark Langguth
Interviewreihe Admir Kulin fragt: Ecky Oesterhoff

„Der Digitalisierungsgrad deutscher Kliniken ist schlechter als im restlichen Europa“

Der Bundesgesundheitsminister nennt die Kollegen des health innovation hubs liebevoll „seine Trüffelschweine“, weil sie Trends und Innovationen für das deutsche Gesundheitswesen aufspüren. Ecky Oesterhoff ist dort speziell für Kliniken und Krankenhäuser zuständig und ordnet das KHZG einmal in einen Gesamtkontext ein.

„Digitale Tools müssen ihren Mehrwert erst einmal beweisen“

Jared Sebhatu, CEO der digital health transformation eG, freut sich schon drauf, wenn mit dem KHZG die Basis für die Digitalisierung des Gesundheitswesens geschaffen ist und er sich mit seinem Team den wirklich innovativen Themen widmen kann.

Interviewreihe Admir Kulin fragt: Jared Sebhatu
Interviewreihe Admir Kulin fragt: Jeremy Daehn

Wer ist eigentlich der Kunde im Krankenhaus?

Für Jeremy Dähn, Leiter Digitalisierung und Innovation der Johanniter GmbH, ist diese Frage aus Sicht einer Klinik nicht einfach zu beantworten. Er versucht es dennoch und betont dabei, wie wichtig der Fokus ist, den der Gesetzgeber mit dem KHZG auf den Patienten legt.

Ohne Patient keine Medizin

In unserem hocheffizienten, sehr spezialisierten Gesundheitssystem vergessen wir oft, worum es im Kern eigentlich geht: die qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten. Mit der Digitalisierung und dem KHZG haben wir nun die Chance, Prozesse neu zu gestalten. Und Mina Luetkens will mit ihrer Initiative Patients4Digital dafür sorgen, dass die Patienten in diesem Prozess eine selbstbestimmte und souveräne Rolle einnehmen können.

Interviewreihe Admir Kulin fragt: Mina Luetkens
Interviewreihe Admir Kulin fragt: Stefan Riedel

„Mit dem KHZG zeigt der Bund klassisches Investorenverhalten“

Von der Patienten-Experience, über das schwierige Thema  Datenschutz, bis hin zur Einbindung der Abrechnungsinstitutionen in die digitalen Prozesse der Kliniken – das Gespräch mit adesso-Vorstand Stefan Riedel ist wohl, was man allgemeinhin als „Rundumschlag“ bezeichnet, ein positiver natürlich.

„Andere Länder zeigen: Patienten profitieren von hohem Digitalisierungsgrad“

Digitalisierung heißt für Dr. med. Anke Diehl von der Universitätsmedizin Essen, verschiedene Meinungen und Disziplinen an einen Tisch zu bringen. Und das KHZG kann nun für viele Häuser der erste Schritt in diese Richtung sein.

Interviewreihe Admir Kulin fragt: Anke Diehl
Interviewreihe Admir Kulin fragt: Ulrich Weinberg

„In unseren Köpfen herrscht noch eine Brockhaus-Struktur“

Digitalisierung heißt, Prozesse neu zu denken. Doch das ist in der Praxis nicht immer leicht. Wie Design-Thinking-Ansätze auch dem Gesundheitswesen dabei helfen können, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern, verrät mir Prof. Uli Weinberg im Gespräch.

„Deutschland nimmt die Digitalisierung des Gesundheitswesens jetzt tatsächlich ernst“

Digitalisierung sollte nie ein IT-, sondern immer ein Krankenhausprojekt sein – das ist der zentrale Rat, den der Leiter der Stabsstelle Digitale Transformation der Berliner Charité, Dr. med. Peter Gocke, anderen Verantwortlichen für die Umsetzung des KHZG mit auf den Weg gibt.

Interviewreihe Admir Kulin fragt: Peter Gocke
Interviewreihe Admir Kulin fragt: Olaf Dorge

„Wir brauchen eine holistische Digitalisierungsstrategie für das gesamte Gesundheitswesen“

Nur ein sicht- und messbarer Mehrwert sorgt langfristig für Veränderung, ist Olaf Dörge von Cerner überzeugt. Aber auch die Finanzierung von Innovationen und technischem Fortschritt muss langfristig und nachhaltig gesichert sein.

„Zu viele Krankenhäuser haben keine Digitalstrategie“

Aus meiner Sicht ist das KHZG eine unfassbare Chance, denn die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist bisher sehr fragmentiert. Das liegt vor allem daran, dass vorrangig Projekte umgesetzt wurden, die entweder einen klaren Return on Investment hatten oder die aufgrund von Auflagen des Gesetzgebers zwingend erforderlich waren. Um das große Ganze oder die IT-Infrastruktur hat man sich bisher nicht gekümmert. Und genau das kann durch das KHZG angegangen werden.

Interviewreihe Admir Kulin fragt: Bernhard Calmer
Interviewreihe Admir Kulin fragt: Pascal Gruettner

“Man spürt aktuell eine gewisse Goldgräberstimmung”

Keine Frage, das KHZG bringt einen Digitalisierungsschub für deutsche Kliniken – aber nicht ohne Herausforderungen. Und die schätzt mein Gesprächspartner Dr. Pascal Grüttner, Leiter des Dienstleistungscenters IT der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Digital Health Germany, sehr realistisch ein.