Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach hat das Ziel, die Versorgung vor Ort zu verbessern und sozial benachteiligten Gruppen den Zugang zu medizinischen Leistungen zu erleichtern auf Basis von drei Haupt-Maßnahmen:
1. Errichtung von Gesundheitskiosken
Der deutschlandweite Aufbau von Gesundheitskiosken wurde bereits angekündigt und soll zu einem Großteil von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Private Versicherer sollen sich mit einem Anteil von 5,5 Prozent beteiligen und den Rest sollen die Kommunen tragen. Die genaue Anzahl der Kioske ist noch nicht bekannt, jedoch geht man von jährlichen Kosten von 400.000 Euro pro Kiosk aus. Das Initiativrecht für den Aufbau eines Gesundheitskiosks liegt bei den Kommunen.
Obwohl die gesetzlich Krankenversicherten für die Kosten aufkommen müssen, sollen die Kioske langfristig Geld sparen. Durch Gesundheitsförderung, Prävention und Beratungsleistungen ergeben sich für die gesetzlichen Krankenversicherungen mittel- und langfristig Minderausgaben. Die Gesundheitskioske sollen unter anderem Fachärzte vermitteln, Gesundheitschecks durchführen und Informationen zu gesunder Ernährung und Bewegung bereitstellen.
2. Primärversorgungszentren als besonderes hausärztliches Angebot
Das Gesetz sieht außerdem die Einrichtung von Primärzentren vor, die als zentrale Anlaufstelle für die medizinische Versorgung vor Ort dienen sollen. Diese sollen von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden und sollen eine bessere Steuerung der Patientenströme ermöglichen.
3. Bildung von Gesundheitsregionen
Auch die Einrichtung von Gesundheitsregionen ist vorgesehen. Hier sollen verschiedene Akteure wie Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zusammenarbeiten, um die Versorgung vor Ort zu verbessern.
4. Transparenz über die Servicequalität der gesetzlichen Krankenkassen
Die gesetzlichen Krankenkassen werden verpflichtet, jährlich ein Reporting mit einheitlichen Kennzahlen über ihre Service- und Leistungsqualität zu veröffentlichen.

Autor
Peter Salathe
Peter Salathe hat umfangreiche Erfahrungen im vernetzten Gesundheitswesen gesammelt und ist als Head of Public Affairs Teil des m.Doc-Teams. Er begleitet die Entwicklung und Implementierung intelligenter Health-Services für die m.Doc Smart Health Platform mit der Kommunikation in Richtung Verbände und Politik. Mit seiner Expertise gestaltet er die Zukunft des Gesundheitswesens und schreibt die Beiträge zu dem monatlichen Newsbriefing „Digital Health Affairs“.