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Die Krankenhaustransformationsfonds-Verordnung (KHTFV) – Auswirkungen, Chancen und Risiken

Die Krankenhaustransformationsfonds-Verordnung (KHTFV) soll die Krankenhauslandschaft in Deutschland modernisieren und an aktuelle Versorgungsanforderungen anpassen. Sie dient der Verwaltung des mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) eingeführten Transformationsfonds, der mit bis zu 50 Milliarden Euro von 2026 bis 2035 ausgestattet ist.

Ziel der KHTFV

Ziel ist es, durch gezielte Fördermaßnahmen strukturelle Veränderungen in der Krankenhausversorgung zu unterstützen. Der Fonds finanziert unter anderem: 

  • Umstrukturierung von Klinikstandorten und Bildung regionaler Verbünde, um Doppelstrukturen abzubauen
  • Aufbau von Telemedizin-Netzwerken zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur. 
  • Umwandlung von Krankenhäusern in sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen zur Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung. 
  • Schließung von Krankenhäusern in Regionen mit hoher Versorgungsdichte, sofern die Versorgung weiterhin sichergestellt ist. 

Nicht förderfähig sind hingegen Maßnahmen, die lediglich den Erhalt bestehender Strukturen betreffen oder sich auf nicht-medizinische Leistungen beziehen. 

Chancen der KHTFV

Die KHTFV bietet die Chance, die Krankenhauslandschaft nachhaltig zu modernisieren und digitale Innovationen zu fördern: : 

  • Förderung der Digitalisierung durch Investitionen in Telemedizin und IT-Sicherheit.
  • Bessere Vernetzung von Krankenhäusern zur Vermeidung von Doppelstrukturen.
  • Finanzielle Unterstützung für notwendige Reformen, die sonst nicht finanzierbar wären.
  • Erhalt der medizinischen Versorgung in strukturschwachen Regionen durch gezielte Umstrukturierungen.

Risiken der KHTFV

Allerdings gibt es auch kritische Schwachstellen, insbesondere bei der Finanzierung, der Bürokratie und der Planung von Schließungen:

  • Bürokratische Hürden könnten dazu führen, dass Gelder nicht effizient genutzt werden. 
  • Schließungen von Krankenhäusern könnten in ländlichen Regionen zu einer Verschlechterung der Versorgung führen. 
  • Mögliche Zweckentfremdung von Mitteln, wenn Investitionen nicht gezielt auf die Verbesserung der Patientenversorgung ausgerichtet sind. 
  • Fehlende Berücksichtigung von Klimaschutz und Resilienzmaßnahmen im Förderkatalog. 

Die Bundesärztekammer (BÄK) und auch andere Institutionen fordern daher aktuell Nachbesserungen ein, um eine bedarfsgerechte, nachhaltige und effiziente Nutzung der Mittel sicherzustellen. 

Geschäftsopportunitäten durch die KHTFV - das Patientenportal als zentrale Plattform zur effizienten Patientensteuerung

Die Krankenhaustransformationsfonds-Verordnung bietet massive Chancen für den Ausbau von digitalen Gesundheitslösungen, um Kliniken deutlich wirtschaftlicher zu gestalten. Ein leistungsstarkes Patientenportal kann wesentliche Anforderungen der Förderung abdecken und sich als zentrale Plattform für eine effiziente digitale Patientensteuerung etablieren. 

Förderung der Digitalisierung & Aufbau von telemedizinischen Netzwerke

Die KHTFV fördert den Aufbau telemedizinischer Netzwerkstrukturen zwischen Krankenhäusern, um eine effizientere Patientenversorgung zu ermöglichen. Ein leistungsstarkes Patientenportal übernimmt dabei wesentliche Aufgaben: 

  • Integration in telemedizinische Netzwerke: Ein Patientenportal kann als zentrale Schnittstelle zwischen Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten und Patienten dienen. 
  • Anbindung an Videosprechstunden & E-Health-Anwendungen für interdisziplinäre Versorgung. 
  • Optimierung des Patientenflusses durch digitale Steuerung von Terminen und Befunden.

Überführung von Krankenhäusern in sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen

Die Förderung der sektorenübergreifenden Versorgung erfordert Lösungen, die stationäre und ambulante Versorgung verbinden. Ein etabliertes Patientenportal leistet dazu wesentliche Wertbeiträge:  

  • Digitale Patientenakte mit sektorübergreifendem Zugriff für Ärzte in Krankenhäusern & niedergelassene Praxen. 
  • Automatisierte Entlass- & Überleitungsprozesse zur ambulanten Nachsorge. 
  • Schnittstellen zu digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) für Therapieunterstützung. 

Finanzierung der IT-Sicherheit als Bestandteil der Förderung

Die KHTFV hebt die “informationstechnische Sicherheit der Krankenhäuser” als förderfähig hervor. Ein erfolgreich integriertes Patientenportal kann eine führende Rolle in der IT-Strategie von modernen Kliniken einnehmen: 

  • Bereitstellung einer sicheren, DSGVO-konformen Plattform  
    für den Austausch sensibler Patientendaten. 
  • Cloud- & KI-basierte Sicherheitslösungen  
    (z. B. zur Anomalieerkennung in Gesundheitsdaten). 
  • Integration von Zwei-Faktor-Authentifizierung & digitalen Identitätslösungen für Krankenhäuser.

Bildung regionaler Krankenhausverbünde & Spezialisierung von Kliniken

Durch die Konzentration von Leistungsgruppen in Krankenhausverbünden entstehen neue Anforderungen an die digitale Patientenkommunikation. Standortübergreifende Patientenportale für mehrere Krankenhäuser innerhalb eines Verbunds ermöglichen eine automatisierte Patientensteuerung basierend auf dem jeweils spezialisierten Leistungsspektrum des einzelnen Klinikstandortes. Digitale Aufnahme- & Entlassmanagement-Systeme zwischen den betroffenen Häusern synchronisieren die Patientenströme.

Digitale Unterstützung von Personalgewinnung & -weiterbildung

Die KHTFV fördert auch die Gewinnung & Weiterbildung von ärztlichem Personal. Ein modernes Patientenportal kann dabei E-Learning-Module & digitale Fortbildungsplattformen für medizinisches Personal bereitstellen. Dabei können digitale Schulungen für den Umgang mit neuen Gesundheits-IT-Systemen zielgerichtet angeboten werden. Darüber hinaus können KI-gestützte Wissensdatenbanken bei der klinischer Entscheidungsfindung wertvoll unterstützen. 

Autoren: Jens-Peter Liedtke / Walter Zifferer