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Ab in die Wolken

Laut einer Studie des deutschen Digitalverbands Bitkom hat sich Cloud Computing erfolgreich in Deutschland etabliert und steht nun vor einer Phase des schnellen Wachstums. Die Studie zeigt, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre 56 Prozent aller Unternehmen beabsichtigen, mehr als die Hälfte ihrer IT-Anwendungen in der Cloud zu betreiben. Dies stellt eine deutliche Steigerung dar, da derzeit nur 15 Prozent der Unternehmen ihre IT-Anwendungen in der Cloud nutzen.

Cloud-Technologien als Enabler für intersektorale Versorgung

Intersektorale Versorgung im Gesundheitswesen funktioniert aktuell noch nicht ausreichend, obwohl es regionale Projekte gibt, die zeigen, was möglich ist. Die Skalierbarkeit dieser Erfolge bleibt jedoch eine Herausforderung. Die Frage ist, was das deutsche Gesundheitswesen braucht, um flächendeckend eine bessere intersektorale Zusammenarbeit zu erreichen.

Cloud-Technologien werden als möglicher Enabler für die intersektorale Versorgung betrachtet, da sie maximale horizontale Skalierbarkeit und Flexibilität bieten. Im Rahmen einer Studie wurden zehn Entscheidungsträger aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens befragt und eine Online-Umfrage mit über 100 Akteuren durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass mangelnder Informationsaustausch und Kommunikation als größtes Problem für die intersektorale Versorgung angesehen werden. Die Experten diskutieren auch positive Beispiele, wo intersektorale Versorgung bereits erfolgreich umgesetzt wurde, wie z.B. Arzneimitteltherapiesicherheit und Vernetzungsplattformen für Datenaustausch.

Cloud-Technologien im Gesundheitswesen

Die Nutzung von Cloud-Technologien im Gesundheitswesen wird als vielversprechend angesehen. Laut einer Studie von Flying Health sind über 90 Prozent der Befragten der Meinung, dass Cloud-Technologien die intersektorale Zusammenarbeit stärken können. Die Gründe für den verstärkten Einsatz von Cloud-Technologien sind vielfältig, darunter ortsunabhängiges Arbeiten, verbesserte IT-Sicherheit und die Attraktivität als Arbeitgeber.

Die drei Hauptgründe für die Nutzung von Cloud-Technologien

Der verstärkte Einsatz von Cloud-Technologien wird durch eine Vielzahl von Gründen vorangetrieben. Insbesondere wurden die folgenden drei Aspekte häufig genannt:

1. Ortsunabhängiges Arbeiten

Der ortsunabhängige Zugriff auf relevante Daten im Gesundheitswesen gewinnt an Bedeutung und erhöht die Attraktivität des Berufs für Pflegekräfte und medizinisches Personal. Cloud-Lösungen erleichtern die Zusammenarbeit und ermöglichen eine Verlagerung zu einer ortsunabhängigen Leistungs- und Arbeitswelt im Gesundheitswesen.

2. Höhere IT-SIcherheit

Im Gesundheitswesen stehen Akteure vor der Herausforderung, ihre kritischen Infrastrukturen vor immer professionelleren Angriffen zu schützen, und können dies zukünftig nicht mehr allein gewährleisten. Laut Dr. Carsten Giehoff von der Schwester Euthymia Stiftung ermöglichen Cloud-Lösungen die Weitergabe der Sicherheitsverantwortung an Spezialisten und bieten Vorteile wie die Umsetzung von finanziell nicht realisierbaren Redundanzen. Diese Einschätzung wird von Sebastian Polag von der Agaplesion gAG geteilt, der betont, dass das Bedürfnis, die Daten selbst zu speichern, oft mehr Risiken birgt als eine sichere Cloud-Lösung, wie von 91 Prozent der Befragten in einer Umfrage unterstützt.

3. Attraktivität als Arbeitgeber durch modernde Softwareumgebung

Eine moderne Cloud-Umgebung gilt laut Robert Bruns von der Barmer als Standard und steigert die Attraktivität als Arbeitgeber, insbesondere für Entwickler und die jüngere Generation. Zudem können Cloud-Technologien das Team entlasten und mehr Ressourcen für versorgungsnahe IT-Projekte freisetzen.

Peter Salathe

Autor

Peter Salathe

Peter Salathe hat umfangreiche Erfahrungen im vernetzten Gesundheitswesen gesammelt und ist als Head of Public Affairs Teil des m.Doc-Teams. Er begleitet die Entwicklung und Implementierung intelligenter Health-Services für die m.Doc Smart Health Platform mit der Kommunikation in Richtung Verbände und Politik. Mit seiner Expertise gestaltet er die Zukunft des Gesundheitswesens und schreibt die Beiträge zu dem monatlichen Newsbriefing „Digital Health Affairs“.